Am 28.1.2022 wurde auf dem Gelände der Bonhoeffer-Klinik in Wittenau der Alte Anstaltsfriedhof als Gedenkort eingeweiht, um den dort Bestatteten ihre Würde zurückzugeben. Auch die Ausstellung „TOTGESCHWIEGEN“ (sehenswert) auf dem Gelände erinnert an die vielen Schicksale.
Liesel Willkomm, eine Tante meines Mannes und Tochter des Hochschulrektors Martin Willkomm, kam 1944 wegen einer psychischen Erkrankung nach Wittenau und wurde von dort nach Neuruppin verlegt, wo sie verstarb. Erst 2020 wurde für sie ein Stolperstein in Kleinmachnow verlegt. Ihr Schicksal wurde zwei Generationen lang totgeschwiegen.
Erst 1996 wurde auf Initiative des Freundeskreises am Eingang zum Gelände eine Gedenktafel angebracht, die an die Tausende von Patienten erinnert, die zwischen 1934 und 1945 nationalsozialistischen Verbrechen zum Opfer fielen.
Jetzt wird der Friedhof in Wittenau nicht wie geplant bebaut, und die überwucherten Gräber werden freigelegt. Im Sommer helfen dort Jugendliche aus ganz Europa mit. Das ist Erinnerung, Mahnung und Versöhnung.
Geben wir in der jetzigen Zeit des Krieges und der Vernichtung unschuldiger Menschen diese Mahnung an unsere Kinder weiter.
Elisabeth Willkomm